Nur der Wind, der Hund und ich: Spaziergänge als Kreativitätstechnik

Als wir im Dezember 2013 unsere Familie um einen Hund erweitert haben, war eines der Ziele für mich persönlich, einfach aktiver zu werden. Jeden Arbeitstag acht Stunden im Büro, oft ohne Pause und Bewegung – das war nicht gut. Ein Hund, so meine Hoffnung, würde mir schon Beine machen – im wahrsten Sinne des Wortes. Und tatsächlich bringt mich unser Vierbeiner, der mit sieben Monaten wirklich aktiv ist, auf Trapp. Argumente wie „Ich habe jetzt gerade keine Zeit“ oder „Nur diesen Text, dann komme ich“ kennt und versteht er nicht.

Doch die täglichen Spaziergänge durch Wald, Feld und Wiesen hat mich noch eines gelehrt: Spaziergänge machen kreativ.
Wenn man da so alleine mit Hunde durch die Felder geht, der Wind saust einem um die Nase, ansonsten herrscht völlige Stille, dann kommt man auf die tollsten Ideen. Ich arbeite quasi beim Laufen und man könnte meinen, der Wind bläst mir den Kopf frei. Da sind schon ganze Konzepte, Strategien und Lösungen entstanden.
Doch wie soll man die neuen Ideen festhalten? Bis man wieder im Büro ist, ist das meiste wieder vergessen. Dafür gibt es diese neumodischen Smartphones. Fix ist eine App für Sprachmemos aufgemacht und die Ideen werden dem Gerät diktiert. Wenn man dort auf dem Feld oder im Wald ausreichend 3G-Abdeckung hat, kann man sich die Sprachnachricht direkt auf den PC senden. Eine andere Lösung ist Evernote.

Innerhalb von Evernote kann man neben Bildern und Texten auch Sprachnachrichten aufnehmen. Das schöne daran ist, dass diese als Notiz direkt in das passende Notizbuch eingeordnet wird. Bis zuhause ist die Notiz synchronisiert und auf dem PC verfügbar. Einfach anhören und weiter arbeiten.

Es gibt auch Apps, mit denen man die Sprachnachrichten direkt in die Dropbox speichern kann. Auch hierfür benötigt man eine Internetverbindung.
Egal, welche App Ihr probiert, es geht um die Idee. Ob nun mit oder ohne Hund, macht mal eine Pause (außerhalb der offiziellen Pause), geht ins Feld oder die Grünanlage und genießt die Ruhe ohne Hektik. Schnell stellen sich die tollsten Ideen ein.

Manche Unternehmen bieten Ruhe- oder Kreativräume an. Aber funktioniert das? Die Umgebung ist immer noch dieselbe.
Ich jedenfalls profitiere deutlich von unserem Hund, nicht nur gesundheitlich, sondern auch beruflich.

One thought on “Nur der Wind, der Hund und ich: Spaziergänge als Kreativitätstechnik

  1. Der echte Hund ist in der Tat ein gutes Mittel, den inneren Schweinehund zu überwinden und tatsächlich rauszugehen. Ob mit oder ohne Hund: Ausdauertraining steigert erwiesenermaßen die Kreativität und unterstützt sogar das Lernen. Als prominentes Beispiel wird gerne der österreichische (Ex-)Skirennläufer Hermann Maier genannt, der nach seinem Motorradunfall vor einigen Jahren auf dem Ergometer erfolgreich für seinen Pilotenschein gelernt hat.

    Die App für Notizen ist sicher nützlich. Ich habe beim Wandern immer einen Zettel und einen Stift im Rucksack, und habe schon oft am Gipfel gesessen und meine Gedanken notiert.

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