Pressearbeit – wie man sie nicht macht

Bei unternehmer.de habe ich mal wieder 10 Tipps für richtig schlechte Pressearbeit gefunden. Es ist sicher nicht die erste Abhandlung darüber, wie man sich die Pressevertreter schnell zu Feinden macht. Wahrscheinlich wiederholen sich die Tipps auch alle. Selbst ich habe in diesem Blog das Thema schon mehrfach vorgestellt (siehe Beitrag vom 6. Oktober 2008 und Beitrag vom 23. April 2008). Dennoch möchte ich sie hier nochmal aufführen, um zu zeigen, dass Pressearbeit in die Hände von Profis gehört. Die folgenden Textpassagen sind aus der oben genannten Quelle zitiert.

„Erstens: Gestalte eine Pressemitteilung wie eine Fließtextanzeige. Da weiß dann jeder Redakteur, dass er als Werbeträger missbraucht werden soll, um Anzeigengeld zu sparen.

Zweitens: Gestalte das eigentliche Thema der Pressemitteilung möglichst kurz und stelle dein Unternehmen im vierfachen Umfang dar. „Wir sind die Größten“ ist mit Sicherheit einen Artikel wert.

Drittens: Streue deine Pressemitteilung möglichst breit und schicke sie an alle Ressorts.

Viertens: Schicke deine Pressemitteilung an Medien, die nichts mit dem Thema zu tun haben. Damit zeigst du wunderbar, dass du das angesprochene Fachblatt gar nicht kennst.

Fünftens: Rufe den Redakteur an und frage nach, ob die Pressemitteilung auch wohlbehalten angekommen ist und wann mit einer Veröffentlichung zu rechnen ist.

Sechstens: Rufe den falschen Redakteur aus einem ganz anderen Ressort an und stelle die Fragen aus 5.

Siebtens: Lade den Redakteur ein und mache ein Kaffeekränzchen daraus.

Achtens: Reagiere auf Presseanfragen eher zögerlich, da der Druck des Redaktionsschlusses ja nicht der deine ist und dir die Arbeit eines Redakteurs egal sein kann. Du hast selbst genug zu tun.

Neuntens: Schaue bei Interviewanfragen in den Terminkalender und zeige: Hier spricht der Redakteur mit einem wichtigen Macher und da hat er sich gefälligst auch an dessen Terminkalender zu halten.

Zehntens: Denke immer daran, bei allem was Du tust: Der Journalist will etwas von Dir!“

Na! Klingelt es?

Original von Thomas Mavridis, PR-Agentur DIE PR-KANZLEI

6 thoughts on “Pressearbeit – wie man sie nicht macht

  1. > Denke immer daran, bei allem was Du tust: Der Journalist will etwas von Dir

    Genau… Natürlich macht es Sinn, die Pressmeldung so zu gestalten, dass der Redakteur relativ Faul alles übernehmen kann, jedoch denke ich nicht, dass die vervierfachung eines Unternehmes auch jedem Faulen Redakteur auffällt…

    Herzliche Grüße 🙂

  2. Alles schön und gut, auch der Hinweis auf das Presseverhinderer-E-Book.

    …aber, das Ganze ist extrem schwer zu lesen und erst recht schwer zu Lernen.

    Der Mensch und sein Gehirn funktionieren nun mal anders. Man merkt sich nur das Erste und realisiert nicht das kleine Wörtchen „nicht“ oder „kein“. Somit bleibt beim Leser das falsche Resultat im Kopf hängen.

    Alles versanden? Nein ! Dann mal in Kürze.

    Sage das was du meinst. Kurz und knapp und du würst verstanden.

    Freundliche Grüsse
    Wolfgang Wenzel

  3. Eine wirkliche Empfehlung für die eigene Tätigkeit ist dieser Post nicht gerade. Jeder Kunde weiß jetzt, dass er sich mit einem Auftrag teuren Ärger einhandeln kann – einfach zu sagen „hab ich auf dieser-jener Website gefunden“ (und noch nicht einmal den Originalpost direkt zu verlinken) und dann in voller Länge zu „zitieren“… autsch. Bitte nochmal in „Zitatrecht für Anfänger“ reingucken – das hier ist einfaches Abschreiben mit ausgetauschter Intro, rechtlich wie inhaltlich. Nicht mein Problem, aber ziemlich peinlich.

  4. Lieber Arne,
    in einem Punkt gebe ich Ihnen recht: Ich habe nicht auf das Originalposting verlinkt. Das kann nur ein Versehen sein und wurde soeben noch geändert.

    Es ist allerdings so, dass das Zitatrecht durchaus auch längere Zitate (also Abschreiben) zulässt (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Zitat Stichwort: Kleinzitate)

    „Kleinzitate dürfen weiterreichend verwendet werden. Der Zitierzweck muss erkennbar sein. Das Zitat muss also in irgendeiner Beziehung zu der eigenen Leistung stehen, beispielsweise als Erörterungsgrundlage. Der Umfang des Zitats muss dem Zweck angemessen sein.“

    Die Zielsetzung dieses Blogs ist die Verlinkung und Verbreitung von Wissen, auch von fremdem Wissen, zum Zwecke der Diskussion (Zitierzweck). Wenn ich also nutzwertige Inhalte für meine Leser im Web finde, greife ich die auf – manchmal auch komplett. Ich deklariere dieses Wissen nicht als mein eigenes, sondern nenne die Quelle. Das ist genauso, als ob jemand als Gastautor bei mir schreibt. Ich kann da also nichts verwerfliches entdecken. Und peinlich finde ich eine solche Vorgehensweise gar nicht.

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