Nun denn, diese Weisheit hatte ich im Mai 2007 (siehe mein Beitrag) auch schon mal veröffentlicht. Augenscheinlich sind immer noch viele Unternehmer nicht in der Lage, Werbung von Marketing zu trennen. Sonst könnte ich mir den Beitrag von Maike Nägel bei marketing.de über dieses Thema nicht erklären. Wie sie mir doch aus dem Herzen spricht, wenn sie schreibt „Ein Marketingberater wäre optimal für den Job eines Missionars geeignet“.
Doch in dem insgesamt guten Text haben sich meiner Meinung nach einige Fehler eingeschlichen. Ohne den gesamten Text hier wiedergeben zu wollen, einige Textbausteine:
„Marketing ist die Tätigkeit eines Unternehmens“, oder „…denn alles, was es tut, ist Marketing“ oder „Marketing ist die Steuerung eines Unternehmens“.
Hier geht die Dame eindeutig zu weit. Marketing ist „jede nach außen (auf den Markt) gerichtete Aktion, um Absatz, Umsatz und nicht zuletzt Gewinn zu erzielen“. Von daher ist jegliches Auftreten des Unternehmens am Markt, mit oder ohne Werbung, einfach nur da sein und was tun oder nicht tun, Marketing. Es ist genauso wie mit der Kommunikation: Man kann nicht nicht kommunizieren.
Wie Frau Nägel Marketing von Werbung abgrenzt, kann man hier nachlesen.
Marketing ist nicht Werbung.
Immer wieder höre ich: „Achja, Marketing, das ist mit Flyern und Webseite und so.“
Hier werden zwei grundlegende Dinge durcheinander gebracht: Die strategische und die operative Komponente des Marketings.
Aber selbst, wenn Marketing nicht die Gesamtheit des Unternehmens beträfe, wie würden Sie dann die Ausbildung der Mitarbeiter nennen, die sicherstellen soll, dass das Unternehmen als kompetent wahrgenommen wird?
Und was ist mit Reklamationsmanagement, dem sicheren IT-System, der freundichen Dame am Empfang?
Nur, wenn ein Unternehmens sich bis ins Detail auf seinen Kunden einstellt, hat es das Prinzip des Marketings begriffen: Das Sichbewegen auf dem Markt mit der Absicht, Gewinne zu erzielen.
Deswegen überdeckt Marketing alle Unterbereiche eines Unternehmens und deswegen ist alles, was es tut, Marketing, ob gewollt oder nicht.
Die Werbung ist das operative Moment, ebenso wie der Vertrieb, das Personal und die PR.
Das diese Ansicht Misverständnisse hervorruft, mag sein, dennoch ist bei genauerer Betrachtung klar, dass diese Feststellung stimmt.
Beste Grüße,
Maike Nägel