Ich habe dieser Tage einen Newsletter des Businessportals Gründerzuschuss erhalten, in dem viele gute und brauchbare Tipps zur erfolgreichen Pressearbeit enthalten sind. Ich möchte nur einige Passagen zitieren (und kommentieren), wer den gesamten Newsletter erhalten möchte, kann ihn sich runterladen oder sich direkt anmelden.
Medienleute scheinen den Ruf zu genießen, nicht von dieser Welt oder völlig unerreichbar zu sein.
Falsch. Medienvertreter sind nette Menschen, die nur ihre Arbeit tun und von Bergen von Texten und Anfragen überhäuft werden.
Mit Journalisten kann man in der Regel locker und unverkrampft reden. Die sind ja neugierig, immer auf der Suche nach einer Story und wenn ich was Interessantes zu erzählen habe, hören die auch zu.
Richtig, eine gute Geschichte ist das A und O. Geschwafel ist Zeit stehlen, und Zeit ist Mangel bei Journalisten. Wenn man kein Thema hat, muss man sich eines machen. Zum Beispiel, dass die Firma die Patenschaft für ein Tier im Zoo übernehmen sollte. Zeitungen lieben solche Themen, vor allem in der Saure-Gurken-Zeit.
Gehen Sie mit der richtigen Erwartungshaltung auf Journalisten zu und akzeptieren Sie die Rollen- und Arbeitsteilung. Sie unterbreiten ein Angebot, lassen den Journalisten aber die Entscheidung, wie sie damit umgehen.
Genau. Wie oben beschrieben, ist der Job der Journalisten, Menschen zu informieren. Lassen Sie die Leute ihren Job machen, helfen Sie dabei. Aber nicht drängen.
Suchen Sie bei jedem Gespräch Ansatzpunkte, wie Sie Ihre Kontakte bei ihrer Arbeit unterstützen können. Fragen Sie zum Beispiel danach, für welche Themen sich eine Journalistin derzeit generell oder im Rahmen einer Sonderveröffentlichung interessiert. Verfügen Sie über Informationen hierzu? Inputs zu Themen, die bereits auf der Agenda der Journalistin oder der Redaktion stehen, eröffnen sehr viel bessere Veröffentlichungschancen als Pressemitteilungen, die Sie unverlangt einsenden. Es ist so, als würden Sie sich für eine bisher nur intern ausgeschriebene Stelle bewerben, statt eine Initiativbewerbung zu schicken.
Ein guter Tipp. Sonderveröffentlichungen und Themenpläne sind ein guter Einstieg. Die Arbeit ist zwar mühselig, lohnt sich aber allemal. Die Journalisten suchen geradezu nach Themen, die in ihren Plan passen. Hier gilt wieder: Sie helfen.
Einige Zeitungen oder Zeitschriften möchten einen Artikel an den Verkauf einer Anzeige koppeln. Sollte man das tun?
Kommt drauf an. Unseriös und verboten ist es allemal. Aber die wirtschaftliche Lage der Medien ist teilweise sehr prekär, dass man dafür Verständnis haben muss. Und manchmal ist ein Artikel in der Zeitung xy eben so wichtig, das man darauf eingehen muss. Bei seriösen Medien hat man nach wie vor eine Chance, mit einem interessanten Thema auch ohne Anzeige aufzutauchen.
Viele Pressemitteilungen gehen den direkten Weg vom E-Mail-Fach in den Papierkorb. Und zwar ungelesen. Der Grund: In der Betreff-Zeile der Mail finden sich keine relevanten Informationen. Formulieren Sie in der Betreffzeile deshalb unbedingt kurz und prägnant das Thema Ihrer Pressemitteilung und vergessen Sie nicht, auch die Buchstaben „PM“ (für Pressemitteilung) zu verwenden. Den kompletten Inhalt der Pressemitteilung sollten Sie in den Haupttext der Mail hineinkopieren, so dass die Journalisten keine Anhänge öffnen müssen, um die Mitteilung zu lesen. Ein Anhang mit der PM ist trotzdem als zusätzliches, leserfreundliches Angebot sinnvoll.
Genau: Erleichtern Sie dem Journalisten die Arbeit. Prägnanter Betreff, Text zum kopieren, Bild nur in kleiner Auflösung, sonst ist die Datei zu groß. Link zum Download oder Adresse zum Bestellen des Bildes. Mit dem Trick baermann@xikom.de?subject=Bilder_Presse können Sie sogar soweit gehen, dass der Journalist noch nicht mal mehr die Betreffzeile ausfüllen muss.
Nicht die Geduld verlieren
Schön wäre es, wenn die erste Pressemitteilung sofort in der Zeitung oder Zeitschrift abgedruckt würde. Aber täglich landen 50 bis 100 Mails mit Pressemitteilungen auf einem durchschnittlichen Redaktionsschreibtisch. Sich aus der Masse abzuheben, lässt sich durch Hartnäckigkeit erreichen. Verlieren Sie nicht die Geduld, wenn es nicht sofort klappt, sondern schieben Sie spätestens vier Wochen nach der ersten Aussendung eine zweite Pressemitteilung mit einem neuen, interessanten Inhalt nach. Den Stoff für eine dritte sollten Sie auch schon bereithalten. So gelingt es Ihnen, durch Kontinuität auf sich aufmerksam zu machen.
Wichtig ist Kontinuität und Geduld. Wie gesagt, die Berge der Briefe und Faxe und Massen der E-Mails an Redaktionen nehmen stetig zu. Und Hartnäckigkeit nicht mit Lästig sein verwechseln. Falsch ist: Jede Woche drei Mal anrufen und fragen, ob er sich den Text nun angesehen hat und ob er was bringen wird.