Das Thema ist einfach nicht tot zu bekommen: Sind über Presseportale verbreitete Pressemeldungen nun schädlich oder nicht?
Denn es gibt da eine Theorie, die besagt, dass Google den sog. Duplicate Content abstraft, weil er als Betrugsversuch gewertet wird. Und da Pressetexte, die in vielen verschiedenen Portalen identisch publiziert werden, könnte das dem Herausgeber der Meldung ja schaden, oder nicht?
Da wir für unsere Kunden selbst die sog. Presseportale für die Verbreitung von Pressemeldungen im Netz nutzen, wollte ich der Sache selbst auf den Grund gehen.
Woher kommt die Theorie?
Vor einigen Jahren war es eine beliebte SEO Strategie, ganze Website-Container millionenfach auf Serverfarmen zu kopieren, um damit missbräuchlich die Suchergebnisse zu manipulieren. Solche massiv und manipulativ erzeugten Inhalte versuchte Google mit dem Panda Update aus dem Index zu filtern. Es gab aber nie eine Abstrafung z.B. der Adressaten von Pressetexten, die vielfach im Web verbreitet wurden.
„Das Gerücht von den doppelten Inhalten hält sich hartnäckig, aber Duplicate Content ist und bleibt ein missverstandenes SEO Konzept. Für Pressemitteilungen, News und Artikel mit relevanten Inhalten ist es vollkommen ohne Belang und hat auch keinerlei Auswirkungen auf das Ranking. Anderslautende Aussagen von Suchmaschinen-Optimierern sind schlichtweg falsch. Das hat auch Google selbst immer wieder bestätigt“, erklärt Melanie Tamblé, Geschäftsführerin PR-Gateway. PR-Gateway ist einer der führenden Dienste zur Verbreitung von Pressemeldungen im Web.
Heute leben wir im semantischen Web 3.0, in dem der Google Index dynamisch jedem User die Ergebnisse anzeigt, die für ihn relevant sind. Was zählt, ist Relevanz! Und relevant ist für Google, was viele teilen, verbreiten, weiterverwenden, liken etc.
[Tweet „Für Google ist relevant, was andere teilen und liken, via @conpublica“]
Sind denn Backlinks aus Presseportalen gefährlich?
Man könnte jetzt noch auf die Idee kommen, dass die Links, die mit jeder verbreiteten Pressemeldung mit verbreitet werden und eigentlich als Backlink den Google PageRank erhöhen sollen, schädlich sind, wenn sie von immer gleichen Inhalten ausgehen.
Auch das ist falsch: Auch das Konzept der Backlinks hat Google längst überworfen. Der Google PageRank wurde bereits seit 2014 nicht mehr weitergeführt und 2016 ganz entfernt.
[Tweet „Backlinks in Online-Pressemeldungen sind nicht schädlich, via @conpublica“]
Die Backlinks haben aber eine ganz andere, entscheidende Funktion. Im Zeitalter des Social Webs wird es für Unternehmen immer wichtiger, nicht nur SEO für die eigene Website zu betreiben, sondern überall dort zu sein, wo die Kunden sind. Das bedeutet, mit einer Content Seeding Strategie ein dichtes Netzwerk von Touchpoints im Internet aufzubauen. Dabei spielen die Owned Media Portale, also die Portale, auf denen Sie selbst Inhalte veröffentlichen können, eine wichtige Rolle. Denn diese stellen ganz viele potenzielle Touchpoints dar. Zu den Owned Media gehören auch die zahlreichen Presse- und Themenportale, die viele mögliche Fundstellen im den Suchmaschinen und im Social Web erzeugen. Die Links führen interessierte Leser von den verschiedenen Portalen wieder zurück zur Website führen.
Es besteht also weder aus der Sicht des Duplicate Content noch aus Sicht der Backlinks eine Gefahr darin, Pressemeldungen und Nachrichten in vielen Portalen zu veröffentlichen. Doppelte Inhalte sind ein ganz normaler Bestandteil des Internets. Vor allem Pressemitteilungen, Bilder, Videos, Social Media Posts und Links werden im Internet tausendfach verteilt und das ist auch durchaus so gewollt. Mehrfachveröffentlichungen und Re-Postings sind sinnvoll, um Touchpoints außerhalb der eigenen Website zu schaffen und Reichweite zu erzielen. Presseveröffentlichungen auf Presseportalen sind natürliche Veröffentlichungen auf thematisch relevanten Portalen. Doch nur relevante Inhalte haben wirklich Erfolg.
Doch was ist, wenn die Inhalte in den Presseportalen einfach irrelevant sind? Oftmals wird nämlich der letzte Schrott über die Presseportale verbreitet, Inhalte, die niemanden interessieren. Und das ist natürlich kontraproduktiv.
[Tweet „Irrelevanter Content ist schädlich und kontraproduktiv, via @conpublica“]
„Das wesentliche Google Kriterium für das Ranking ist: Relevanz. Verbessern kann man das Ranking dadurch, dass man dem User mit Inhalten einen Mehrwert bietet, der für ihn möglichst neu und relevant ist und Pressemitteilungen suchmaschinenoptimiert gestaltet,“ sagt Melanie Tamblé.
Fazit: Pressemeldungen online über Presseportale zu verbreiten ist gut, sofern die Inhalte gut sind. Alles andere ist schlecht.
Bild Pacman: OpenClipart-Vectors / pixabay / CC0 Public Domain
The distribution of press releases in the network is gaining the significant specialties recently. This can lead to the duplicate content in the search engine.
Ich erlaube mir an dieser Stelle auf ein neues themenfokussiertes Presseportal für Industrie und Ingenieure hinzuweisen: https://www.sjn.de/pr/
Hier können Firmen speziell aus Industrie- und Technikbereichen kostenlose Newsrooms anlegen. Neben der Veröffentlichung von Pressemitteilungen, können auch Fachartikel, Fall-Beispiele und Referenzen, Produktmitteilungen sowie Blog-Einträge veröffentlicht werden.
Hallo Martin, vielen Dank für diesen Hinweis.
Danke für diesen artikel
Wir werden diesen Monat unser konzept komplett pulik und online bringen. Ich denke mit online presse mitteilungen kann man do schon viel machen um viele zu erreichen oder ?
Hallo Frank, gut geschrieben, bin ganz deiner Meinung. Spannend auch, dass du zum ähnlichen Fazit gekommen bist. Ich habe noch etwas tiefer nachgebohrt und einen technischen Audit durchgeführt, es basiert auch auf aktuellen Umfragen von einer Presseagentur. Vielleicht ist es für dich und vor allem deine Leser, auch spannend, Feedback ist jederzeit gern erwünscht: https://blog.trendkraft.de/audit-von-kostenpflichtigen-und-kostenlosen-pr-und-presseportalen-2018/
LG,
Andreas