Die traditionelle Journalistenarbeit wird häufig als altmodisch und überholt abgestempelt. Daher nehmen Unternehmen den Einfluss von Journalisten nicht ernst und vernachlässigen sie bei ihrer Online-PR-Strategie. Eine Studie des Mediendienstleisters Cision zeigt, dass Journalisten sehr wohl auf Social Media aktiv sind. Der heutige Appell also: Sprecht auch Journalisten mit Euren Social Media Profilen an!

Journalisten nutzen Social Media – aber anders

Mit ihrer Studie ‚Social Journalism Study 2015‘ haben Cision und die Canterbury Christ Church University (UK) die Arbeitsweise von Journalisten mit Social Media untersucht. Dabei hat sich bestätigt, dass gerade junge Journalisten Social Media als Tool für ihre redaktionelle Tätigkeit benutzen. Neben dem Veröffentlichen und Bewerben von eigenen Beiträgen nutzen sie die sozialen Netzwerke vor allem passiv für Recherchetätigkeiten und zur Verifizierung von Informationen. Dabei interessieren sie sich nicht nur für die offizielle Unternehmensseite, sondern auch für die Seiten von Mitarbeitern und PR Verantwortlichen.

Auf welchen sozialen Netzwerken kann ich Journalisten finden?

In Deutschland nutzen Journalisten vorwiegend die klassischen Social Media Seiten wie Facebook, Twitter und Xing. Für Unternehmen ist es daher wichtig, ihre Unternehmensseiten auf diesen Netzwerken auf dem aktuellen Stand zu halten inklusive Kontaktdaten und aussagekräftigen Informationen über die Tätigkeit. Da Journalisten vor allem bestrebt sind, auf dem aktuellen Stand zu bleiben, ist origineller Content gerade in Form von Geschichten ausschlaggeben für das Erregen von Interesse. Grundsätzlich solltet Ihr von wahllosen Vernetzungen durch Freundschaftsanfragen bei Facebook und Twitter ohne vorherigen Kontakt und genauere Recherche jedoch absehen – das wirkt nicht nur unprofessionell, sondern wird zu hoher Wahrscheinlichkeit auch ignoriert. Xing hingegen dient der Vernetzung beruflicher Kontakte, deshalb ist es hier in der Regel in Ordnung eine Kontaktanfrage an offensichtlich aktive Journalisten zu senden. Natürlich ist es stets besser, wenn Ihr bereits vorher Kontakt hattet, zum Beispiel im Rahmen einer Messe, auf der Ihr Visitenkarten ausgetauscht habt.

Worauf achten bei einer Kontaktanfrage?

Wenn Ihr Euch mit Journalisten auf Social Media verknüpfen und Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema erregen wollt, haltet Eure Anfrage kurz und bringt Euer Anliegen auf den Punkt. Eine generelle oder undeutliche Anfrage läuft schnell Gefahr im Postfach des Journalisten unterzugehen oder als unwichtig abgestempelt zu werden. Seht daher zu, dass Euer Thema zum momentanen Themenbereich des Journalisten passt. Dafür solltet Ihr die letzten veröffentlichten Beiträge Eures Gegenübers durchsehen und Euch dann fragen, ob das Thema wirklich relevant für ihn ist.

Social Media allein reicht nicht

Obwohl die Studie zeigt, dass Journalisten wesentlich aktiver auf sozialen Netzwerken sind und diese als wichtige Quelle ihrer Arbeit ansehen, stehen einige den Plattformen für ihre professionelle Arbeit noch skeptisch gegenüber. Verlasst Euch deshalb nicht ausschließlich auf die Social Media Seiten und greift im Zweifel weiterhin auf klassische Kommunikationskanäle zurück.

 

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