Content Curation ist ebenfalls eines dieser Buzzwords, die zurzeit in aller vieler Munde sind. Content Curartion bedeutet kurz gesagt das Selektieren, Zusammenstellen, Lesen, Überprüfen, Archivieren und Verbreiten von Inhalten zu einem bestimmten Thema für eine spezifische Zielgruppe. Kuratieren nennt man das auf Deutsch. Wo ein Trend ist, da gibt es auch die Werkzeuge dazu.
Ein Weblog ist so ein klassisches Kuratierungswerkzeug. In der Regel greifen Blogger im Web gefundene Themen auf, kommentieren diese, ergänzen die Beiträge um eigenes Wissen und veröffentlichen diese dann. Auch Facebook und Co. kann man zum Kuratieren nutzen.
Aber es gibt weitaus bessere Tools dafür. Diese Plattformen erstellen aus kuratierten Inhalten eines Lesers/Nutzers eigene kleine Magazine, die zum Teil wie Zeitungen aussehen. Andere bereiten die Inhalte grafisch zu einer Themensammlung auf. Ich wollte das probieren und habe mir zwei Plattformen ausgesucht, die ich parallel nutzen werde, um zu sehen, welche besser funktioniert. Die beiden Plattformen sind der Klassiker Flipboard und der Newcomer keeeb.
Hier ist mein Startbericht.
Die Plattformen
Flipboard wurde vom US-amerikanischen Software-Unternehmen Flipboard Inc. entwickelt und ist schon seit einiger Zeit am Markt. Die Benutzeroberfläche von Flipboard ist für das Durchblättern der Inhalte konzipiert. Der Nutzer kann über den „Content Guide“ verschiedene Themen auswählen und abonnieren. Unter diesen Themen befinden sich Nachrichten, Soziale Medien und Videos. Flipboard ist mittlerweile in 19 Sprachen verfügbar, auch in Deutsch.
Der Content Kurator selbst kann beispielsweise am PC über einen Browser-Button (z.B. als App in Chrome) beliebigen Content seinen verschiedenen Magazinen hinzufügen. Die Leser, die dessen Magazin dann abonnieren, erfahren so stets aktuell, was zum Thema passt.
keeeb stammt vom deutschen Start-Up Keeeb GmbH und bezeichnet sich selbst als Next Generation Content Curation Tool, handgemacht in Deutschland. Es ist vom Grundprinzip her dem Flipboard sehr ähnlich. Auch bei keeeb erstellt man sich Magazine (sogenannte Keeebies), die man mit anderen teilen kann. Auch für keeeb gibt es Browser-Plugins, über die man ganz schnell mit einem Klick Content einfügen kann.
Wesentliche Pluspunkte für Flipboard sind in meinen Augen durch größere Verbreitung der Lösung und eine mobile App für iPad, iPhone und Android. Das alles hat keeeb leider noch in Arbeit. Ein Vorteil für keeeb ist, dass man innerhalb des Browsers einzelne Elemente des Inhalts einer Seite markieren und dann in keeeb überführen kann. Man muss nicht immer die gesamte Seite eintragen.
Hier wird leider sofort wieder ein Nachteil sichtbar. Man kann die Inhalte nicht mehr mit Copy&Paste in die Zwischenablage kopieren, weil die keeeb Funktion immer dazwischen steht. Erst, nachdem man sich aktiv bei keeeb abmeldet, kann man wieder kopieren.
Nachbesserung [26.11.2013]: Das Copy&Paste ist nur solange „gehemmt“, wie die Keeeb Extention auf der Seite aktiv ist. Sobald man die Extention schließt oder die Seite wechselt, klappt auch das Copy & Paste wieder. Ein Ausloggen aus Keeeb ist nicht notwendig.
Das Anmelden selbst war bei beiden Plattformen gewohnt einfach. Das Anlegen von Magazinen gelingt leicht. Flipboard ist leider nicht so intuitiv bedienbar wie keeeb. Man muss die Bedienung der Plattform erst ein wenig verstehen lernen. Ein riesen Vorteil von keeeb ist, dass man sich einen individuellen Benutzername anlegen kann, der den keeeb-Space benennt. So ist Branding besser möglich. Ich habe meinen keeeb-Space mit dem Benutzernamen conpublica versehen, so dass meine keeeb-Adresse
http://keeeb.com/conpublica lautet. Das macht auch das Verbreiten und Teilen von Magazinen einfacher.
Aktuell führe ich bei keeeb zwei Magazine zum Thema Content Marketing und Social Media Marketing.
Bei Flipboard habe ich vier Magazine zum Thema Content Marketing, Social Media Marketing, Social Media im HR-Bereich und Buchrezensionen.
Was mir hier sofort aufgefallen ist: Die URL der Magazine sind sehr kryptisch und gar nicht zu merken. Ein echter Nachteil gegenüber keeeb.
15 Minuten, nachdem ich mein erstes Magazin bei Flipboard angelegt und via Twitter und Facebook verbreitet hatte, hatte ich bereits vier Leser. Das zeigt, wie weit verbreitet Flipboard ist.
Das Hinzufügen von neuen Beiträgen klappt im Chrome Browser mit Hilfe der Apps/Plugins sehr gut. Auf dem iPad ist ein umständlicher Workaround notwendig, der bei Flipboard zumindest ausführlich erklärt wird. Hier müssen alle nachlegen.
Insgesamt haben beide Tools Vor- und Nachteile, so dass ich mich noch gar nicht entscheiden kann. Für keeeb wird es essentiell wichtig sein, schnell die Apps für iOS und Android nachzuschieben.
Nachtrag [26.11.2013]: Die Smartphone-Apps sind der kommenden Woche „beta“ und stehen kurz vor der Veröffentlichung. Ob es eine Tablet-Version gibt, ist mir noch nicht bekannt.
Am Ende wird für mich wohl die Zahl der Leser entscheiden, welche Plattform ich dauerhaft nutzen werde. Dazu seid ihr gefragt. Welches Curation-Tool sagt euch mehr zu? Welches nutzt ihr selbst?
Hier noch mal meine Magazine bei keeeb und Flipboard in der Übersicht:
keeeb | |
Content Marketing | Content Marketing |
Social Media Marketing | Social Media Marketing |
Social Media im HR-Bereich | |
Buchrezensionen |
Bild: kropekk_pl / pixabay / CC0 Creative Commons
4 thoughts on “Content Curation Selbstversuch: Flipboard oder keeeb?”
Comments are closed.