Gleich im neuen Jahr möchte ich mich einem Thema widmen, das mir schon länger unter den Nägeln brennt und für die Blogger unter euch vielleicht interessant sein kann. Es geht um Kommentare in Blogs. Wie kann ein Blogger gezielt das kommentieren der eigenen Leser fördern? Geht das überhaupt? Ich sage ja und nein.
Im Grunde kommentiert man doch als Leser einen Blogbeitrag immer dann, wenn man selbst etwas zum Thema zu sagen hat, wenn man eine Frage zum Thema hat oder das Thema so provokativ ist, dass man einfach antworten muss. Ergo: Es kommt auf den Inhalt des Artikels an. Doch anscheinend gibt es auch andere Faktoren, die das Kommentieren oder Nicht-Kommentieren beeinflussen.
In dem Blog BLOGGERaktuell hatte Dennis Paschke schon vor einiger Zeit 9 tolle Ideen für mehr Kommentare im Blog veröffentlicht. Ich hatte diesen Beitrag „gebookmarkt“ und wollte darüber immer wieder berichten. Nun, hier sind die Tipps.
Der erste Tipp meint genau das gleiche, das ich eben noch erklärt habe: Tipp #1: Content. Es kommt eben hauptsächlich darauf an, was man schreibt als Blogger. Je interessanter, je provokativer, je aktueller, je kontroverser ein Artikel ist, umso lieber kommentiert man. Da ist auch schon Tipp #2: Kontroversen. Wer eine Debatte in seinem Blog anfacht, hat gute Chancen auf Kommentare. Klar, eine Diskussion für oder gegen PEGIDA ist interessanter und aktueller als ein Artikel über den Sinn oder Unsinn von Social Media? Oder nicht?
Dennis nennt als Tipp #3 die Gewinnspiele. Damit habe ich selbst in den vergangenen fast zehn Jahren oft schlechte Erfahrungen gemacht. Kein Schwein nimmt teil. Es kommt natürlich auch auf die Art des Gewinnspiels und die Preise an. Wenn diese irgendwie zum Thema des Blogs passen, kann ein Gewinnspiel funktionieren. Mittlerweile habe ich für mein Blog Buchgewinnspiele als funktionierend entdeckt. Ich verlose z.B. zum Geburtstag meines Blogs im Oktober immer drei bis vier interessante Bücher aus dem Bereich Marketing (>> KMU-Marketing-Blog) und bekomme immer ein paar Kommentare. Auch Gutscheine von Amazon funktionieren.
Einen Tipp, den ich für sehr wichtig halte: Tipp #5: Einfach halten. Dennis meint damit, keine komplizierten Captchas zum Schutz vor Spam dem Kommentar vorzuschalten. Das ist in der Tat ein leidiges Thema. Ohne Spamschutz geht es heute nicht mehr. Trotzdem gelangen immer wieder etliche Spam-Kommentare ins Blog. Wir nutzen Akismet. Leider muss man hier zuerst zustimmen, dass die eigenen Daten auf einen Server in die USA transferiert und mit einer Datenbank abgeglichen werden. Das verlangt das deutsche Datenschutzrecht. Auch dieses Häkchen ist störend, ja hinderlich. Es hat sich allerdings in meinem Blog gezeigt, dass die Nutzer den Sinn verstehen und doch Kommentare abgeben. Ob es ohne Häkchen mehr wären, wer weiß.
Trivialer, aber richtig:
Tipp #4: Sag bitte. Ist heute ein Muss im höflichen Umgang miteinander.
Tipp #6: Antworte. Ebenfalls ein Muss, um eine Diskussion zu entfachen und höflich.
Tipp #9: Selber kommentieren. Klar, nicht nur nehmen, sondern auch geben. Wer als Blogger woanders kommentiert, bekommt selbst neue Leser und neue Kommentare. Eine alte, aber wichtige Bloggerweisheit.
Am Ende sind noch zwei eher technisch-strukturelle Tipps übrig:
Tipp #7: Do statt No. Die Kommentare auf DoFollow statt NoFollow setzen. NoFollow ist bekanntlich eine Anweisung innerhalb des HTML-Codes, die Suchmaschinen anweist, Verweise auf andere Seiten nicht in die Berechnung deren Linkpopularität einzubeziehen. Für Spammer wird die Verlinkung uninteressant. Für Kommentierende leider ebenfalls. Der DoFollow Befehl ist eine Wertschätzung. Spammer müssen dann noch strenger rausgefiltert werden.
Tipp #8: Top-Comments. Man setzt die Besucher mit den meisten Kommentaren in eine Art Top 10 Liste z.B. in die Menüleiste. Das könnte eine Art Wettbewerb auslösen, ich selbst denke aber, dass es nicht funktioniert.
Der wichtigsten Tipps für mich sind Content (#1) und selbst kommentieren (#9). Was meint Ihr?
Foto: Pixabay / Creative Commons CC0
Dieser Blogartikel ist mir nicht kontrovers genug, um ihn zu kommentieren 😉
Danke trotzdem 🙂
Auf okdork – der Marketing Blog von Noah Kagan – gab es eine Zeit lang sehr viele Gewinnspiele mit hohen Preisen. Dadurch hat er dann tatsächlich eine sehr große Anzahl von Blogkommentaren bekommen. Deswegen vermute ich, dass es mit dem Gewinnspiel nur dann klappt, wenn man wirklich sehr viel Geld in den Preis investiert.
Hallo Leonardo, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Viele Leute lassen sich nicht mehr mit einem Buch oder einem amazon-Gutschein locken. Was ist denn heute noch ein Buch wert. Es muss schon ein iPad mini oder iPhone sein. Ich find’s schade. Entweder reicht eine Belohnung im Wert bis 30 EURO (die bei mir verlosten Bücher sind alle hochwertige Fachbücher) oder man hat Pech gehabt. Danke für deine Meinung.
Also wenn man sich sicher ist, dass man durch mehr Blogkommentare auch die Blogeinnahmen steigern kann, dann sollte man sich tatsächlich überlegen, ob man doch das Geld einen etwas teureren Preis investiert.
Die Gewinnspiele kannte ich noch nicht, die Idee finde ich aber überlegenswert.
Es muss nicht immer ein „monetärer Gewinn“ sein. In einer Massagepraxis kann es auch eine Massage sein, oder in einer Coachingpraxis ein entsprechendes Gespräch…gute Idee!
Grüße! Peter Reitz
Hallo Peter,
das sehe ich genauso. Die Gewinne müssen zum Thema passen.
Gruß
Frank